Mittwoch, 2. Dezember 2009

Donnerstag, 3.12.2009, Veranstaltung "Bildungsstreik meets Arbeitskampf"

Veranstaltung zu den Ursachen und gemeinsamen Perspektiven von Bildungs- und Arbeitskämpfen rund um die Hochschulen

3.12. / 16 -- 19 Uhr / FU Berlin / HÖRSAAL 1a

*Panel Eins 16- 17.45 Uhr
Diskussion: Auswirkungen der Ökonomisierung auf Arbeits- und Lernbedingungen an Hochschulen und auf Arbeitsbedingungen im Öffentlichen Dienst. Nach kurzen Inputs der Redner zu den Fragen wollen wir gleich in die Diskussion mit Euch einsteigen.

Moderation: Jana Seppelt (verdi Tarifkampagne Studentenwerk)
*Martin Kaul (Politikwissenschaftler, taz Hochschulpolitik) zur "Vermarktlichung der Hochschulen"
*Prof.Dr.Ursula Birsl (TU Berlin ) und Hasko Hüning (OSI) zu "Prekarisierung im Wissenschaftsbereich"
*Thomas Rudek (Berliner Wassertisch): "Privatisierungen im öffentlichen Dienst"
*Bernd Friedrich (Personalratsvorsitz Studentenwerk Berlin): "Entwicklung der Arbeitsbedingungen am Studentenwerk"
*Lars Dieckmann (IG BAU): "Arbeitsbedingungen der Gebäudereiniger, Hausmeister und Co. an den Hochschulen und im ÖD"
*AG Arbeitskampf FU: "Versuch einer Verbindung von Bildungsstreik und Arbeitskampf"

17.45 -- 18 Uhr PAUSE

*Panel Zwei 18-19 Uhr
Konkrete Perspektiven / Befragung in die Runde: Gibt es Interesse an
längerfristiger Vernetzung? Wie könnte diese aussehen?

HINTERGRUND:
Hochschulen und andere Bereiche des öffentlichen Sektors werden zunehmend zu Unternehmen umstrukturiert, die sich an betriebswirtschaftlichen Kriterien statt am Gemeinwohl orientieren sollen. Sie sollen die "Wirtschaftsstandorte" Berlin im engeren und Deutschland im weiteren Sinne fördern und sich -- wenn möglich -- aus
eigener Kraft finanzieren. Diese Umstrukturierungen des öffentlichen Dienstes und der Hochschulen erfolgen vor dem Hintergrund einer politisch erzeugten Krise der öffentlichen Haushalte und sind eingebettet in eine grundlegende neoliberale Neudefinition staatlicher Aufgaben. Strukturelle "Reformen" seit den 1990er Jahren stehen unter dem Stern der Herstellung von "Wettbewerbsfähigkeit" der Hochschulen und
der öffentlichen Verwaltungen.

Die Auswirkungen auf die Hochschulen sind fatal: Sie sind chronisch unterfinanziert, Entscheidungen über die Verteilung finanzieller Ressourcen treffen mehr und mehr die Hochschulleitungen, Studierende werden zu KundInnen und stehen in Konkurrenz um Studienplätze zueinander. Die Entscheidungsstrukturen werden zunehmend entdemokratisiert, die Mitbestimmung der Gremien geschwächt. Im öffentlichen Dienst in Berlin sind wir seit Jahren mit Privatisierung, Ausgliederung, Personalabbau und einer Absenkung der Leistungen für Bürgerinnen und Bürger konfrontiert. Privatisierungen, Deregulierung und die Einführung prekärer Beschäftigungsformen (Minijobs, Leiharbeit) spalten die Belegschaften und üben Druck auf Arbeitsbedingungen und Löhne aus; prekäre Arbeitsverhältnisse nehmen zu und Marktbedingungen halten in Form von Leistungsentgelt und Niedriglohngruppen Einzug in
Tarifverträge.

Ziel dieser Veranstaltung soll sein, vor dem Hintergrund einer zunehmenden "Ökonomisierung" der Hochschulen und des öffentlichen Dienstes nach Perspektiven von gemeinsamen Bildungs- und Arbeitskämpfen zu suchen. Im ersten Teil soll ein kurzer Überblick über die Handlungsbedingungen an den Hochschulen und im öffentlichen Dienst
gegeben und eine erste Diskussion über mögliche Vernetzungsperspektiven und Handlungsansätze stattfinden. Im zweiten Teil möchten wir Euch einladen, mit den jeweiligen Vertretern und Vertreterinnen derzeitiger und zukünftiger Kampagnen konkrete Perspektiven der Zusammenarbeit zu entwickeln.

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